Wer A sagt, muss auch B sagen

Die SP Kanton Bern begrüßt die Planung der Erziehungsdirektion zur Einführung des Lehrplans 21, stellt aber klare Forderungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Im Fokus stehen genügend Lektionen zur Erreichung der Kompetenzen und ausreichende Unterstützung der Schulen, insbesondere in Bezug auf eine adäquate, kompetenzorientierte Beurteilung. Seit fast 20 Jahren ist der Lehrplan 95 in Kraft und trotzdem kann nicht von einer flächendeckenden Umsetzung ausgegangen werden. In vielen Schulen des Kantons ist die Beurteilung nach wie vor nicht lernzielorientiert. Sie zielt oft allein auf Selektion und lässt das Gebot der Förderorientierung ausser Acht. Vor diesem Hintergrund ist die Einführung eines neuen Lehrplans mit viel Umsicht anzugehen. Eine erfolgreiche Umsetzung bedingt genügend Ressourcen und eine weitgehende Unterstützung der Lehrpersonen. Von den Schulen kann das Erreichen der interkantonal festgelegten Kompetenzen nur erwartet werden, wenn ihnen genügend Lektionen zur Verfügung stehen. Gegenüber anderen Konkordats-Kantonen besteht in mehreren Fächern ein Rückstand. Ebenso wichtig sind Lehrmittel, welche die Lehrplanvorgaben praxisorientiert umsetzen. Dazu gehören auch geeignete Beurteilungsinstrumente, welche es den Lehrpersonen ermöglichen, das Erreichen der Kompetenzen zu überprüfen. Kompetenzorientierte Evaluationen regelmässig selbst zu erstellen, überfordert die bereits stark belasteten Lehrpersonen. Fehlen die nötigen Instrumente, wie das zurzeit beim Lehrmittel „mille feuilles“ der Fall ist, wird die Einführung des Lehrplans scheitern. SP-Präsidentin Ursula Marti sagt dazu: „Der neue Lehrplan richtet sich in erster Linie an Lehrmittelautorinnen und Autoren. Die Lehrpersonen brauchen taugliche Lehrmittel und Instrumente für den Schulalltag. Fehlen diese, wird der neue Lehrplan wirkungslos sein.“ Zur Einführung des Lehrplans 21 fordert die SP Kanton Bern: 1. Anpassung der Stundentafel entsprechend der neuen Kompetenz-Anforderungen (Anzahl Lektionen pro Fach in Übereinstimmung mit anderen Kantonen). 2. Kompetenzorientierte Lehrmittel und Beurteilungsinstrumente in ausreichendem Umfang. 3. Anpassung der Schullaufbahnentscheide (Übertrittsverfahren) und der Schulmodelle an die Didaktik des kompetenzorientierten Unterrichts. Im Vordergrund stehen Beurteilungssysteme entsprechend dem europäischen Sprachportfolio.

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed