Fulminanter Start im Bundeshaus

22. Oktober 2023: Was für ein Wahlwochenende! Eine grandios gewählte Ständerätin Flavia Wasserfallen, ein überraschender vierter Sitz für die SP-Frauen-Liste und zack: Wir beide sind Nationalrätinnen. Die Whatsapp Gratulationen, SMS und E-Mails sind kaum mehr zu stoppen, auch per Post kommen fast täglich Glückwunschkarten und Geschenke aus der ganzen Schweiz nach Magglingen und nach Spiez. Sechs Wochen später haben wir bereits unser Gelübde abgelegt und starten unsere Arbeit im Bundeshaus.

Zusammen haben wir mehr als 20 Jahre Erfahrung im Grossen Rat des Kantons Bern – so schnell erschüttert uns nichts mehr. Aber trotzdem stellen wir schnell fest, dass im Nationalrat eine ganz andere Atmosphäre herrscht. Das Tempo ist deutlich höher, es gibt weniger Sprecherinnen und Sprecher. Immer wieder werden wir von den Parlamentsdiensten per automatischem SMS oder unserer Fraktionschefin Samira Marti via den Messenger Signal daran erinnert, dass gleich schon wieder eine Abstimmung ansteht, Auch neu und ungewohnt ist für uns das Zweikammersystem: Nach einer Abstimmung im Nationalrat ist ein Geschäft noch nicht abgeschlossen, sondern geht weiter in den Ständerat. Entscheidet das «Stöckli» anders, kommt das Geschäft wieder zurück zu uns in die grosse Kammer.

Die eigentliche Arbeit erfolgt in den Kommissionen. Diesen kommt eine wesentlich höhere Bedeutung zu als den Kommissionen im Grossen Rat. Die Geschäfte mit allen Anträgen werden hier nämlich fixfertig von den Kommissionen vorbereitet. Wir waren beide sehr gespannt, in welchen Kommissionen wir die Arbeit aufnehmen dürfen. Nun wissen wir es: Andrea ist Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission (SIK) und Ursula wurde Mitglied der Finanzkommission (FK). Beide Kommissionen werden aktuell von erfahrenen SP-Nationalrätinnen geleitet, wir sind also nicht auf uns alleine gestellt. Ausserdem hat Ursula in der FK das Präsidium der Subkommission 3 erhalten, welche für die Departemente EDI und UVEK zuständig ist. Die ersten Kommissionssitzungen starten Mitte Januar.  

Wir freuen uns darauf und sind gespannt, was alles auf uns zukommen wird. Eines ist auf jeden Fall klar, langweilig wird es uns nicht. Wir werden uns mit aller Kraft für alle statt für wenige einsetzen!

Andrea Zryd:

«Mit dem Ukrainekrieg und dem Nahostkonflikt rückt die SIK in den Fokus und somit auch die Position der SP in sicherheitspolitischen Fragen. Eine Umrüstung der Armee ist der richtige Weg und unser gesetzlicher Kernauftrag ist in erster Linie im humanitären Bereich einzuordnen. Wir Schweizer:innen müssen das Bewusstsein entwickeln, dass wir uns nicht ewig hinter der “Pseudoneutralität” verstecken können und unsere Verantwortung gegenüber Europa wahrzunehmen haben.»

Ursula Zybach:

«Die FK geht schwierigen Zeiten entgegen, da die Bundesfinanzen sehr angespannt sind. Umso wichtiger ist deshalb, umsichtige und vorausschauende Kommissionsarbeit zu leisten.

Ich habe mich sehr gefreut, in der ersten Session die Vorlage «Einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen im Bereich der Akutversorgung» (EFAS) anzunehmen. EFAS ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Gesundheitsversorgung der Schweiz. Die Kritik aus den eigenen Reihen und insbesondere vom vpod hat mich sehr überrascht, intensive Diskussionen werden folgen.»

Andrea Zryd und Ursula Zybach, Nationalrätinnen

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