In der Herbstsession wird der Grosse Rat das Gesetz über die sozialen Leistungsangebote beraten. Für die SP Kanton Bern ist klar, dass diese Leistungsanbieter zukünftig deutlich mehr Mittel erhalten müssen. Das gilt insbesondere für die Kindertagesstätten, damit die Arbeitsbedingungen verbessert und die Elternbeiträge gesenkt werden können.
Die SP Kanton Bern wird die Beratung des Gesetzes über die sozialen Leistungsangebote (SLG) sehr kritisch begleiten. In der vorliegenden Form lehnt die SP das Gesetz ab, da die Vorlage wesentliche Mängel enthält. Einerseits soll die Einführung der Betreuungsgutscheine für die Gemeinden nicht freiwillig sein. Andererseits fordert die SP, dass die Leistungserbringer einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt werden. Gerade in den Kindertagesstätten ist der Kostendruck sehr hoch, was sich umgehend negativ auf die Arbeitsbedingungen der Angestellten und die Betreuungsqualität auswirkt. Die Kitas brauchen mehr qualifiziertes Personal, damit die Betreuungsqualität und der Betreuungsschlüssel verbessert werden können. Mit einem Gesamtarbeitsvertrag würden die Betreiber in die Pflicht genommen, faire Löhne zu bezahlen. Mit einem höheren Beitrag an öffentlichen Geldern für die Leistungserbringer könnten zudem die sehr hohen Elternbeiträge gesenkt werden. Das ist entscheidend, damit die familienergänzende Kinderbetreuung für alle Familien zugänglich ist. Die SP stellt sich deshalb klar hinter die VPOD-Petition «Kita ist kein Kinderspiel», die heute dem Grossen Rat übergeben wird.
Für die SP ist die im SLG vorgesehene Einführung der Betreuungsgutscheine nur ein erster Schritt in Richtung Zugänglichkeit zur Kinderbetreuung für alle Familien. Die familienergänzende Kinderbetreuung gehört zum Bildungssystem und damit zum Service Public. Kitas müssen deshalb wie die Volksschule durch Steuermittel finanziert und nicht einfach dem Markt überlassen werden. Der Kanton muss für qualitativ gute Kitas, anständig bezahlte Angestellte und tragbare Kosten für die Eltern mehr Geld bereitstellen. Mirjam Veglio sagt dazu: «Eine qualitativ gute Kinderbetreuung zahlt sich für die ganze Gesellschaft aus und soll deshalb durch öffentliche Gelder finanziert werden.»