Im letzten Juni forderte eine überparteiliche Motion (216-2011) im Grossen Rat einen echten Vaterschaftsurlaub beim Kanton Bern. Die SP Kanton Bern fordert zum Tag der Arbeit, dass der Kanton Bern jetzt umgehend einen fortschrittlichen Vaterschaftsurlaub von mindestens zehn Tagen einführt. Die aktuell maximal zwei Tage bezahlter Kurzurlaub sind in der heutigen Zeit nicht mehr angemessen.
Der Tag der Arbeit erinnert an die historischen Fortschritte der Arbeitnehmenden im Kampf um faire und zeitgemässe Arbeitsbedingungen – sei es der Acht-Stunden-Tag oder die Fünf-Tage-Woche, für welche sich die Sozialdemokratie gemeinsam mit den Gewerkschaften stark gemacht hat. Von diesen sozialen Errungenschaften profitieren heute die meisten Menschen in unserem Land.
Massiven Verbesserungsbedarf gibt es in der Schweiz und im Kanton Bern noch beim Vaterschaftsurlaub. Dieser ist weiterhin auf nationaler Ebene nicht geregelt und beträgt im Kanton Bern für die kantonalen Angestellten maximal zwei Tage Kurzurlaub. Zum Vergleich: für einen Todesfall in der Familie gibt es bis vier Tage Kurzurlaub. Diese Regelung ist in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr angemessen, da immer mehr Väter die Geburt miterleben und in der Familie einen aktiven Part spielen wollen. Dafür brauchen auch Väter bei der Geburt die nötige Ruhe und Nähe zur engen Begleitung der Mutter und des Neugeborenen in den ersten Tagen.
Deshalb fordert die SP Kanton Bern zum Tag der Arbeit, dass in der Personalverordnung umgehend mindestens zehn Tage Vaterschaftsurlaub verankert werden. Es ist Zeit, dass der Kanton Bern in dieser wichtigen gesellschaftlichen Frage vorwärts geht und eine fortschrittliche Rolle einnimmt.
