Jetzt ist der Bschiss aufgeflogen: Die Krankenkassen haben im Kanton Bern jahrelang die Prämien künstlich tief gehalten, um möglichst keine Versicherten zu verlieren. Jetzt drohen vielen Versicherten massive Prämienerhöhungen zum schlimmstmöglichen Zeitpunkt 2010. Die SP Kanton Bern fordert von den Krankenkassen, die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und eine vorsichtig gestaffelte Erhöhung zu planen. Die Prämien dürfen nicht mitten in der Wirtschaftskrise viele Familienbudgets ausser Kontrolle bringen. Für viele Familien sind bereits heute die Krankenkassenprämien neben der Miete der grösste fixe Ausgabenposten. Wenn dieser jetzt um 20% steigt, bringt dies die Familien an ihre finanziellen Grenzen. Sie werden im Moment einer grossen Wirtschaftskrise zu einschneidenden Einsparungen gezwungen. SP-Parteipräsidentin Irène Marti Anliker fordert klar: «Die Krankenkassen müssen die Verantwortung für ihr Handeln in den letzten Jahren übernehmen und dürfen die Prämien nicht in einem Schockschub zum schlimmstmöglichen Zeitpunkt erhöhen. Sie müssen die Erhöhungen auf die nächsten Jahre verteilen und 2010 die Prämien nur vorsichtig erhöhen. Es braucht zudem mehr Mittel für Prämienverbilligungen.» Die Prämienexplosion erfolgt, weil die Krankenkassen in den letzten 9 Jahren die Prämien im Kanton Bern künstlich tief gehalten haben. Spitalbetten abbauen und neue Finanzierungen prüfen In längerfristiger Sicht fordert die SP Kanton Bern den raschen Abbau der überdurchschnittlich teuren Berner Spitalstrukturen und verstärkte Anstrengungen zur Einführung des Hausarztmodells. Es ist aber schon heute absehbar, dass infolge der technischen Fortschritte im Gesundheitswesen und der längeren Lebenserwartung der Bevölkerung die Gesundheitskosten in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Jetzt müssen auf schweizerischer Ebene dringend neue Modelle der Finanzierung geprüft werden, damit die heutigen Kopfprämien nicht die Familien und den Mittelstand an die Grenzen ihrer Finanzen bringen.