Die SP Kanton Bern ist verärgert, dass die Schweiz in Sachen grausamer Gewalt am Bildschirm zur Oase wird. Diese Lücke in der Schweizer Gesetzgebung muss schnell geschlossen werden. Ebenfalls hat der SP-Vizepräsident Strafanzeige gegen die Schweizer Anbieter von Manhunt 2 eingereicht. Die «Vereinigung gegen mediale Gewalt» wird am 28. April gegründet. Mit der Schlagzeile «Die Schweiz als Oase für Killergames» wird heute in der Schweizer Presse auf einen unerträglichen Missstand hingewiesen: Während zum Beispiel in Deutschland gegen grausame Gewalt am Bildschirm vorgegangen wird, schläft der Bundesrat weiter. Die Standesinitiative der Berner SP für ein Verbot von Killergames ruht weiterhin in der Schublade. Das nützt der Handel mit virtueller Gewalt ohne Rücksicht aus: «Shooterplanet» mit seinen blutrünstigen Games weicht in die Schweiz aus, nachdem das Angebot in Deutschland verboten wurde. «Manhunt 2», ein in vielen Ländern verbotenes Killergame, wird in der Schweiz von fünf Anbietern angeboten. Folterähnliche Szenen und unvorstellbar grausame Gewalt gehen dabei soweit, dass sogar der «zahnlose Brutaloartikel» (Art. 135 StGB) Anwendung finden dürfte. Entsprechend hat der Vizepräsident der SP Kanton Bern, Roland Näf, Anzeige gegen die fünf Anbieter eingereicht. «Wie viel braucht es noch, bis auch in der Schweiz der blutrünstigen Schlächterei am Bildschirm Grenzen gesetzt wird?», fragt Roland Näf. Niemand ist auf grausame Gewalt in Games angewiesen, denn es ist kein Problem witzige, detailreiche, spannende und strategisch anspruchsvolle Computerspiele zu entwickeln, dazu braucht es keine grausame Gewalt. Am 28. April wird in Bern die «Vereinigung gegen mediale Gewalt» gegründet. Die SP hofft, dass mit breiter Unterstützung aus allen Parteien endlich Verbesserungen erreicht werden. Viele Massnahmen sind möglich, aber es muss endlich angepackt werden!