Am heutigen internationalen Tag der Pflegenden fordert die SP Kanton Bern den Berner Regierungsrat dazu auf, die Steuerung des Gesundheitswesens wieder selber in die Hand zu nehmen. Es braucht endlich bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegenden, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung in allen Regionen und eine Abkehr von der zunehmenden Privatisierung.
Am heutigen internationalen Tag der Pflegenden wird überall auf der Welt die Arbeit in der Pflege gewürdigt. Viele Pflegenden sind jedoch unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Obwohl die Pflegeinitiative im November 2021 mit über 60% Ja-Stimmen angenommen wurde – im Kanton Bern waren es sogar 64% – ist bis heute kaum etwas passiert, um die Situation zu verbessern. Die tiefen Löhne und die ständige Überlastung führen zu einer hohen Fluktuation. Dabei könnte der Kanton Bern direkt Einfluss nehmen und die Arbeitsbedingungen in den Spitälern und Heimen verbessern. Manuela Kocher, Vizepräsidentin der SP Kanton Bern, sagt: «Der Regierungsrat muss endlich die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die Pflegeberufe zu stärken. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen und eine Ausbildungsoffensive.»
Neben besseren Arbeitsbedingungen für die Pflegenden muss der Kanton Bern auch in die Infrastruktur investieren. Mit den kürzlich kommunizierten Schliessungen der Spitäler Münsingen und Tiefenau wird die Spitallandschaft im Kanton Bern weiter ausgedünnt. Zwar kann eine Zentralisierung bei hochspezialisierten Leistungen durchaus sinnvoll sein. Eine Zentralisierung kann aber auch zu Versorgungsproblemen für die Bevölkerung führen, insbesondere bei Notfällen. Wird eine dringende Behandlung verzögert, entstehen schwerwiegende Komplikationen, die mit menschlichem Leid und hohen Kosten verbunden sind. Co-Präsidentin Anna Tanner sagt: «Wir fordern den Regierungsrat auf, dass er die flächendeckende Gesundheitsversorgung in allen Regionen sicherstellt. Zumindest für das Spital Münsingen braucht es eine Alternative, zum Beispiel in Form eines Gesundheitszentrums.»
Ganz grundsätzlich wehrt sich die SP Kanton Bern gegen die zunehmende Privatisierung im Gesundheitswesen. Die Gesundheitsversorgung gehört zum Service Public und damit ins Pflichtenheft des Kantons Bern. Der Regierungsrat und insbesondere der Gesundheitsdirektor müssen die Steuerung des Gesundheitswesens wieder selber in die Hand nehmen und die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen ohne die Prämienzahler:innen zusätzlich zu belasten. Maurane Riesen, Vizepräsidentin der SP Kanton Bern, sagt: «Wir wehren uns gegen die Ökonomisierung unserer Gesundheit. Im Zentrum müssen die Bedürfnisse der Menschen stehen und nicht der Gewinn von einigen Aktionär:innen.»