Der Grosse Rat verpasst dem Regierungsrat mit der Annahme der Motion Flück einen Maulkorb und zwingt den Kanton zu einer gefährlichen Risikostrategie. Ein neues AKW verhindert die Schaffung von Arbeitsplätzen in allen Regionen und stürzt unsere Gesellschaft in ein gefährliches Abenteuer.
Der Bau eines AKW bedeutet vor allem für die ländlichen Regionen eine verpasste Chance, weil damit das Geld für die Förderung erneuerbarer Energie fehlt. Statt das Geld der BKW in die Stärkung des gesamten Kantons zu investieren, fliesst es zu einem französischen oder amerikanischen Konzern. Die SP Kanton Bern ist überzeugt, dass sich die BernerInnen gegen ein AKW und damit für Investitionen in erneuerbare Energie entscheiden. Das bringt auch Arbeitsplätze im Oberland, Emmental, Oberaargau und Berner Jura.
Finanzielles Risiko für den Kanton Bern
Wegen der rasanten Entwicklung bei Windturbinen, Solardächern und Biogas ist der Strom aus Atomkraftwerken bald zu teuer. Schon vergangenen Winter erreichten Windturbinen an der Nordsee und in Spanien „Grid Parity“. Der Direktor der Internationalen Energieagentur, Nobuo Tanaka, erwartet bereits für 2015, dass in günstigen Lagen Solarstrom konkurrenzfähig ist. Entsprechend warnt die amerikanische Citigroup in einer Studie, dass sich Investitionen in ein AKW nicht mehr lohnen. Bestätigt wird dies auch durch eine Schweizerstudie:
https://www.citigroupgeo.com/pdf/SEU27102.pdf
http://www.kaspar-mueller.ch/downloads/pdf/Risk_and_Return_von_Kernkraftwerken.pdf
Nadine Masshardt, Grossrätin SP meint dazu: Mit dem Bau eines AKW setzt der Kanton sein Tafelsilber, die BKW, aufs Spiel. Kein privater Investor würde noch auf die veraltete Technologie setzen.
Supergau im Golf von Mexiko und AKW Mühleberg
Grosstechnologie bedeutet enorme Risiken, die nicht versicherbar sind. Vor dem Hintergrund der schrecklichen Zerstörung im Golf von Mexiko werden Behauptungen, man habe alles im Griff, zu blankem Hohn. BP betonte vor dem Unglück mit der Ölbohrinsel, ein Unfall sei durch die hohen Sicherheitsstandards ausgeschlossen. Nun werden über Jahrzehnte die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen und Tieren zerstört.
Von hohen Sicherheitsstandards spricht die BKW auch beim AKW Mühleberg. Die SP bezweifelt, dass Bernerinnen und Berner dieser Verharmlosung glauben schenken. Nadine Masshardt, Grossrätin SP meint dazu: AKW-Befürworter behaupten, man habe heute alles im Griff. Das haben die Ölkonzerne auch gesagt, bevor der Bohrturm im Golf von Mexiko explodierte.