Vor dem Hintergrund der schweren Atomstörfälle in Japan fordert die SP des Kantons Bern die rasche Stillegung des maroden AKW Mühleberg. Naturgewalten und Bedrohung durch Terrorismus machen AKW zur Hochrisikotechnologie.
Mit grosser Betroffenheit nimmt die SP des Kantons Bern vom schweren Erdbeben in Japan Kenntnis. Wir denken vor allem an die Menschen, die Angehörige verloren haben. Unsere Solidarität ist wichtig und gleichzeitig sollten wir aus den Ereignissen in Japan Konsequenzen für unsere Sicherheit ziehen.
Das schwere Erdbeben und die Überschwemmung durch den Tsunami haben die Sicherheitssysteme von Atomkraftwerken beschädigt oder zerstört, die Situation droht ausser Kontrolle zu geraten. Naturkatastrophen wie auch die Bedrohung durch Terrorismus setzen der Beherrschbarkeit von atomaren Risiken Grenzen. Das müssen wir ernst nehmen, trotz Energiehunger. Und da wir Alternativen haben, fällt der Verzicht auf AKW nicht schwer. Letzte Woche, ein Monat nach der Mühleberg-Abstimmung, haben sogar Energiekonzerne eingeräumt, dass kein Stromengpass besteht, sondern Überkapazitäten. Die SP des Kantons Bern will nicht weiter akzeptieren, dass in Mühleberg ein altes AKW weiterbetrieben wird. Brisant ist aus der Sicht der SP ein Vergleich mit den betroffenen AKW in Japan:
– der genau gleiche Typ
– Notstromversorgung mit den gleichen Mängeln
– keine Erdbebensicherheit
– Flutungsrisiko
Im dicht besiedelten Gebiet des Berner Mittellandes, wenige Kilometer westlich unserer Hauptstadt, darf in Zukunft kein AKW mehr betrieben werden. SP-Parteipräsident Roland Näf meint dazu: „Unterhalb des Wohlensees beim AKW besteht Überschwemmungsgefahr. Bei einem Ausfall der Sicherheitssysteme wie in Japan müsste die ganze Stadt Bern evakuiert werden. Austretende Strahlung könnte Bern für längere Zeit unbewohnbar machen.“