Die SP des Kantons Bern ist nicht euphorisch über das Ergebnis der Gesetzesrevision. Die grossen Herausforderungen wurden nicht angenommen. Der Kanton Bern schaut zu wenig in die Zukunft und konzentriert sich stattdessen aufs Sparen. Das Unternehmen „Bildung Kanton Bern“ wollte in der Bildungsstrategie die grossen Herausforderungen angehen. Dazu gehören in erster Linien die vielen Kinder und Jugendlichen aus bildungsfernen Familien. Entsprechend klar wurden auch die Ziele formuliert: Die Bildungspolitik verringert Benachteiligungen mit gezielten Massnahmen und fördert die Potenziale der Einzelnen ohne Diskriminierungen. Dabei sollen auch (bildungsbenachteiligte) Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Gleichzeitig nahm sich der Grosse Rat vor die „Qualität des Bildungssystems [zu] steigern“ und „setzt auf motiviert Lehrpersonen“. Statt in der ersten Gesetzesrevision nach der Verabschiedung der Bildungsstrategie diese Herausforderungen anzugehen, erfolgen nun Verbesserungen in homöopathischer Dosierung: Basisstufe und Schulsozialarbeit mit weitgehender Finanzierung durch die Gemeinden und basierend auf Freiwilligkeit. Dies wird zu wachsenden Unterschieden im Angebot der Berner Gemeinden führen. Mit der Zustimmung zum revidierten Volksschulgesetz verbindet die SP Kanton Bern die Forderung, dass die grossen Herausforderungen endlich angegangen werden, statt auf weitere Steuersenkungen zu setzen.