Die bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat des Kantons Bern bleibt bestehen, was die SP bedauert. Trotz schmerzhaften Abbaumassnahmen konnte die bürgerliche Mehrheit die Verluste der BDP mit zusätzlichen Sitzen von SVP und FDP teilweise kompensieren. Immerhin wurde Mitte-Links gestärkt. Trotz leichter Steigerung beim Stimmenanteil verlor die SP zwei Sitze. Die Hauptgründe des Sitzverlusts liegen beim grossen Aderlass in der SP-Fraktion. Mehr als die Hälfte der auf Legislaturende zurücktretenden GrossrätInnen gehörten der SP-Fraktion an. Im Weiteren fehlte der Partei gegenüber 2010 das Proporzglück. Vor diesem Hintergrund werden es soziale und ökologische Anliegen weiterhin schwer haben. Die SP befürchtet, dass die Bürgerlichen bei Bildung und Gesundheit wie angekündigt weiter abbauen werden. Darunter wird die Berner Bevölkerung leiden.
Die SP trat als einzige Partei in fast allen Wahlkreisen mit Frauenlisten an. Die Resultate zeigen, dass sich dies bewährt hat. Neu ist die SP im Grossen Rat mit 16 Frauen vertreten. Damit stellt die SP eine paritätische Fraktion. Verglichen mit den meisten anderen Parteien ist das ein riesiger Erfolg. Die SP fühlt sich in ihrer Politik der Gleichberechtigung beider Geschlechter bestätigt und wird diese konsequent weiterführen.
Die SP hat sich mit viel Herzblut für einen sozialeren und ökologischeren Kanton Bern und gegen die schmerzhaften Abbaumassnahmen eingesetzt. Leider wurde dieses grosse Engagement in den Wahlen zu wenig belohnt. Die klare bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat bleibt bestehen, es bleibt für die rot-grüne Regierungsmehrheit schwierig, ihre Anliegen durchzubringen. Umso mehr braucht es nun eine starke linke Opposition im Grossen Rat, welche sich für alle statt für wenige, für eine gute Umwelt und für stabile Finanzen einsetzt.
Trotz der Enttäuschung über die beiden verlorenen Sitze geht ein grosser Dank an alle Wählenden, welche der SP ihre Stimme gaben, an alle Kandidierenden, die unermüdlich Wahlkampf machten sowie an alle Helferinnen und Helfer, welche einen enormen freiwilligen Einsatz leisteten.