Seit Jahren hat die französischsprachige Minderheit im Kanton Bern keine Vertretung mehr im Nationalrat. Die Geschäftsleitung der SP Kanton Bern empfiehlt deshalb dem Parteitag vom 5. November 2014 mit einer Romand-Liste in die Nationalratswahlen 2015 zu gehen. Zudem soll es eine Frauen-, eine Männer- und eine JUSO-Liste geben.
Im zweisprachigen Kanton Bern haben 11% der Bevölkerung Französisch als Muttersprache. Dennoch gibt es unter den 26 Berner Nationalräten und Nationalrätinnen niemand aus dem französischsprachigen Teil. Die frankophone Minderheit des Kantons Bern ist somit im nationalen Parlament überhaupt nicht vertreten. Die Geschäftsleitung der SP Kanton Bern möchte deshalb mit einer speziellen Romand-Liste in die Nationalratswahlen 2015 gehen. Nur so hat die frankophone Minderheit eine Chance, mit einem Sitz im Nationalrat vertreten zu sein. Der Parti socialiste du Jura Bernois (PSJB) und der Parti socialiste romand (PSR) begrüssen die frankophone Liste sehr. Sie wünschen sich zudem, dass der Parti Socialiste Autonome (PSA) auch mitmachen würde. Entsprechende Gespräche sind im Gang. Roberto Bernasconi, Grossrat aus Malleray und Vizepräsident der SP Kanton Bern dazu: «Nur mit einer frankophonen Liste haben die Berner Romands eine Chance wieder im Nationalrat vertreten zu sein!» Der SP Kanton Bern ist es sehr wichtig, die Zweisprachigkeit des Kantons Bern zu erhalten und zu pflegen. Gerade nachdem mehrere Kantone das Frühfranzösisch in Frage gestellt haben, will sich die SP Kanton Bern für die französischsprachige Minderheit stark machen. Bern ist mit seiner Zweisprachigkeit als Brückenkanton enorm wichtig für den Zusammenhalt der ganzen Schweiz. Die Geschäftsleitung der SP Kanton Bern empfiehlt dem Parteitag vom 5. November 2014 zudem mit einer Frauen- und einer Männer-Liste in die Wahlen 2015 zu gehen. Die JUSO wird eine eigene Liste aufstellen. Die SP Kanton Bern würde damit zum ersten Mal mit vier verschiedenen Listen zu einer Wahl antreten. Diese Herausforderung kann dank der Breite der Partei, den vielen hochmotivierten Mitgliedern und vor allem mit einer grossen Zahl von sehr bekannten Kandidatinnen und Kandidaten gemeistert werden. Mit voraussichtlich 100 Kandidierenden möchte die SP Kanton Bern viele und ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ansprechen. Und gerade dank der frankophonen Liste möchte sie ihren Wähleranteil auf 21% erhöhen können.