Kompletter Fehlgriff der bürgerlichen Regierungsmehrheit

Die SP Kanton Bern ist entsetzt über die Wahl des neuen Generalsekretärs der Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Mit Yves Bichsel wurde ein SVP-Hardliner und Blocher-Intimus mit fundamentalchristlicher Gesinnung gewählt, der keinerlei Erfahrung in seinem künftigen Aufgabengebiet vorweisen kann. Die neue bürgerliche Regierungsmehrheit gibt schon an ihrem ersten Tag den Tarif durch und zeigt, wo es künftig lang gehen soll: nach rechts, in die soziale Kälte, mit einem rückwärtsgewandten Weltbild vor Augen.

Die SP Kanton Bern kritisiert die Wahl des neuen GEF-Generalsekretärs aufs Schärfste. Yves Bichsel ist ein ausgeprägter SVP-Parteisoldat, wie sein beruflicher Lebenslauf zeigt: Vormals Mediensprecher der SVP, wechselte der ausgebildete Chemiker 2004 ins Generalsekretariat des EJPD unter Bundesrat Blocher. Nach dessen Abwahl ging er 2008 zurück ins SVP-Sekretariat als Generalsekretär, danach ernannte ihn 2009 Bundesrat Maurer zum Chef seines Stabs im VBS. Seit dieser Zeit ist er im VBS tätig. Nebenberuflich amtet er als Präsident der SVP Uetendorf und sitzt im Vorstand der SVP Kanton Bern. Erfahrungen im Gesundheitswesen oder im sozialen Bereich sind bei ihm keine auszumachen. Yves Bichsel vertritt fundamentalistische christliche Ansichten. Beruflich hat er den Ruf eines intelligenten, akribischen Dossier-Arbeiters mit wenig Sozialkompetenz und wenig Führungstalent. Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion ist äusserst anspruchsvoll zu führen, es sind grosse Herausforderungen zu meistern. Die SP Kanton Bern hat grösste Zweifel, ob der gewählte Generalsekretär für diese Funktion das nötige Rüstzeug mitbringt und persönlich geeignet ist.

Die Person von Yves Bichsel ist bekannt. Aussagen von ihm in Interviews, wie etwa „das Messerstecher-Inserat der SVP war wichtig“ sind öffentlich zugänglich[1]. Es ist deshalb äusserst bedenklich, dass die Regierung dieser Wahl zugestimmt hat. Sie zeigt damit unmissverständlich, dass sie eine harte, rechte Politik verfolgen will. Parteipräsidentin Ursula Marti: «Diese katastrophale Wahl verheisst nichts Gutes für den Kanton Bern. Wir befürchten gesellschaftspolitische Rückschritte, Abschottung statt Offenheit und insbesondere im Gesundheits- und Sozialbereich einen starken Leistungsabbau zulasten der Bevölkerung.»

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed