Für eine solidarische und zukunftsorientierte Gesundheitspolitik

Die SP Kanton Bern stellte heute den Medien ihre Strategie, Ziele und Forderungen für eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik dar und legt ein Vorstosspaket vor. Die SP will weg von technokratischen, kurzsichtigen Sparrunden hin zu einer Gesundheitspolitik, die den Menschen ins Zentrum stellt, statt Gewinnstreben und Marktdenken.

Die SP Kanton Bern hat eine politische Strategie entworfen für die Gesundheitspolitik des Kantons Bern. Denn der Kanton Bern ist für eine gute Gesundheitsversorgung für die ganze Bevölkerung verantwortlich. Dabei ortet die SP beträchtlichen Handlungsbedarf: Ambulante Psychiatrie, Palliativpflege, Unterstützung von Angehörigen, unnötige/falsche Behandlungen wegen Fehlanreizen, Mangel an HausärztInnen und KinderärztInnen, zu wenig genutztes Potenzial der nicht-ärztlichen Gesundheitsfachleute, zu tiefe Prämienverbilligungen – um nur einige Stichworte zu nennen.

Ein Umdenken ist dringend nötig in der Gesundheitspolitik: Weg von technokratischen Sparrunden, hin zu nachhaltigen Veränderungen zugunsten der gesamten Bevölkerung. Die SP fordert eine Gesundheitspolitik, die die Menschen ins Zentrum stellt. Sie kritisiert die bürgerliche Politik, welche das Gesundheitssystem vor allem als Markt betrachtet und Gewinne den privaten Anbietern zukommen lässt, während die öffentliche Hand die nicht rentablen Bereiche unter ständigem Spardruck aufrecht erhalten muss.

Das aktuelle Entlastungsprogramm der Regierung enthält zahlreiche Massnahmen, welche die Gesundheitsversorgung treffen. Bei vielen Massnahmen ist das kontraproduktiv. Ziel muss vielmehr sein, ein effizientes System zu angemessenen Kosten zu erreichen, indem die Finanzmittel am richtigen Ort eingesetzt werden.

An einer Medienkonferenz erläutern Agnes Nienhaus, Gesundheitsexpertin und Grossrats-Kandidatin; Elisabeth Striffeler, Fraktionspräsidentin der SP/JUSO/PSA-Fraktion, Mitglied Gesundheits- und Sozialkommission GSOK; Stefan Jordi, Grossrat, Mitglied GSOK sowie Ursula Marti, Parteipräsidentin, das neue Strategiepapier der SP mit seinen 10 Zielen und 28 Forderungen in den Bereichen Prävention, Versorgung, Personal, Finanzierung und Wissen/Entwicklung.

In der November-Session wird ein erstes Vorstoss-Paket eingereicht zu folgenden Themen:

Die SP fordert eine Stärkung der ambulanten Behandlungsangebote in der Psychiatrie:

Durch die Abbaumassnahmen in der nicht-stationären Psychiatrieversorgung und die Einführung von Tarpsy ab 1.1.2018 ist die Gefahr gross, dass die Lücken in der bestehenden Behandlungskette in der Psychiatrie ab 2018 noch grösser sein werden. Damit «ambulant vor stationär» weiterhin Gültigkeit hat und sich die Patienten und Patientinnen bedarfsgerecht behandeln lassen können, ist ein ausreichendes Angebot an tagesklinischen und ambulanten Leistungen unerlässlich.

Die SP fordert die Stärkung der Innovationen in der Gesundheitsversorgung:

Es soll ein Fonds eingerichtet werden. Damit soll die Zusammenarbeit von verschiedenen Gesundheitsinstitutionen und Fachpersonen intensiviert werden, um die Versorgung zu verbessern sowie kostspielige Doppelspurigkeiten abzubauen. Gleichzeitig muss sich die Grund- und Notfallversorgung in den Regionen auf die zunehmende Spezialisierung und den Mangel an Fachkräften ausrichten. Bekannte Beispiele für solche Versorgungsmodelle sind etwa regionale Gesundheitszentren, mobile Palliative Care-Equipen oder Managed Care-Angebote.

Die SP fordert die Beseitigung der Fehlanreize im Gesundheitswesen:

Sie fordert einen Bericht zu bestehenden Fehlanreizen in der Gesundheitsversorgung, die den Interessen der Patienten entgegenlaufen und zu Fehlversorgungen und Mengenausweitungen führen. Zum Beispiel durch die Tarifsysteme Tarmed und SwissDRG, aus Bonussystemen, Entgelte an Zuweiser durch Spezialärzte und Spitäler. Der Bericht soll mögliche Massnahmen zur Beseitigung dieser Fehlanreize aufzeigen.

Link zur Strategie (Langfassung und Kurzfassung)

10 Ziele für das Bernische Gesundheitswesen

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