Die SP Kanton Bern hat am Parteitag ihre Initiative für eine kantonale Elternzeit lanciert. Darin verlangt sie zusätzlich zur eidgenössischen Mutterschaftsversicherung eine kantonale Elternzeit von 24 Wochen. Zudem hat die SP die Parolen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 27. September 2020 gefasst.
Der Parteitag der SP Kanton Bern hat die Initiative für eine kantonale Elternzeit lanciert. Die Hälfte der OECD-Länder gewährt eine Mutterschafts- oder Elternzeitdauer von mindestens 43 Wochen. In der Schweiz dagegen stimmt die Bevölkerung Ende September über einen Vaterschaftsurlaub von gerade einmal zwei Wochen ab. Da es auf nationaler Ebene mit der Elternzeit nicht vorwärtsgeht, will die SP Kanton Bern auf kantonaler Ebene vorwärts machen und zusätzlich zur eidgenössischen Mutterschaftsversicherung eine kantonale Elternzeit von 24 Wochen einführen. Grossrätin und Komitee-Präsidentin Tanja Bauer sagt dazu: «Eine genügend lange Elternzeit stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind, verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fördert die Gleichstellung von Frau und Mann. Zudem hat sie auch positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft und die Steuereinnahmen. Deshalb wollen wir nun nicht mehr länger warten und in die Offensive gehen.» Die Unterschriftensammlung startet am 1. September 2020.
Weiter hat der Parteitag die Parolen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 27. September 2020 beschlossen. Die SP Kanton Bern befürwortet den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, auch wenn das nur ein Zwischenschritt zu einer echten Elternzeit sein kann. Alle anderen vier Vorlagen, nämlich das revidierte Jagdgesetz, die Beschaffung neuer Kampfjets, die steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten sowie die Begrenzungsinitiative lehnt die SP Kanton Bern klar ab. Im statutarischen Teil genehmigte der Parteitag die Jahresrechnung 2019 und die Finanzplanung 2021-2023 sowie geringfügige Anpassungen der Statuten.