Entscheid gegen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die bürgerliche Grossratsmehrheit will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Kanton Bern nicht verbessern und lehnt die Elternzeitinitiative ab. Mit ihrem Nein zu diesem progressiven Anliegen stellen sich die Bürgerlichen von SVP, GLP, FDP und Mitte gegen die Berner Bevölkerung und die Berner Wirtschaft. Dieser Entscheid ist eine verpasste Chance in Zeiten des akuten Fachkräftemangels. Das letzte Wort hat die Berner Stimmbevölkerung.

Die bürgerliche Grossratsmehrheit von SVP, GLP, FDP und Mitte will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Kanton Bern nicht verbessern und lehnt die Elternzeitinitiative ab. Mit der Elternzeitinitiative soll im Kanton Bern zusätzlich zum eidgenössischen Mutter- und Vaterschaftsurlaub eine Elternzeit von 24 Wochen eingeführt werden. Mit ihrem Nein stellen sich die Bürgerlichen gegen die Berner Bevölkerung und die Berner Wirtschaft. Gemäss einer aktuellen Studie befürwortet nämlich eine klare Mehrheit von 77% die Einführung einer Elternzeit. Und in Zeiten des akuten Fachkräftemangels in vielen Branchen ist eine Elternzeit ein entscheidender Faktor für die Unternehmen.

Trotz den offensichtlichen Vorteilen lehnt die bürgerliche Mehrheit dieses progressive Anliegen ab. Dies hauptsächlich mit den Argumenten, dass Kinder Privatsache seien und eine Elternzeit national geregelt werden müsse. Diese Gegenargumente wirken vorgeschoben und überzeugen nicht. Kinderbetreuung ist auch eine öffentliche Aufgabe, sonst liessen sich Familie und Beruf niemals vereinbaren. Zudem ist es sehr im Interesse der Gesellschaft und der Wirtschaft, dass Eltern unterstützt werden und die Geburtenraten nicht sinken. Zudem wäre es nicht neu, dass progressive Kantone eine Reform zuerst einführen, weil es auf eidgenössischer Ebene nicht vorwärts ging, wie etwa die AHV oder das Frauenstimmrecht exemplarisch zeigen.

Maurane Riesen, Vizepräsidentin der SP Kanton Bern und Mitglied im Initiativkomitee, sagt: «Die Familien brauchen Entlastung in den ersten Wochen nach der Geburt, um Arbeit und Familienleben besser vereinbaren zu können und die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen zu verringern. Elternzeit kommt auch der körperlichen und geistigen Gesundheit von Kindern und Eltern zugute.» David Stampfli, Grossrat und Mitglied im Initiativkomitee, ergänzt: «Im Kanton Bern gibt es einen Fachkräftemangel und die Elternzeit ist ein entscheidender Faktor, um dem zu begegnen. Will der Kanton Bern nicht ins Hintertreffen geraten, muss er für Familien attraktiver werden und in die Zukunft investieren.»

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