Die SP Kanton Bern ist sehr besorgt über die Schliessung der Spitäler Münsingen und Tiefenau. Neben dem Management der Inselgruppe ist auch der Berner Regierungsrat in der Pflicht. Er muss die Gesundheitsversorgung im Kanton Bern sicherstellen. Dazu braucht es nun eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich und höhere Tarife für die Spitäler.
Die SP Kanton Bern nimmt die Spitalschliessungen in Münsingen und Bern mit grosser Sorge zur Kenntnis. In einem grossen Flächenkanton wie Bern braucht es gute dezentrale Strukturen. Das gilt insbesondere für die Gesundheitsversorgung. Mit den Schliessungen der beiden Spitäler Münsingen und Tiefenau wird die Spitallandschaft im Kanton Bern weiter ausgedünnt. Die Leidtragenden sind einerseits die Patient:innen, die weitere Wege und längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Andererseits trifft es auch das Personal mit Entlassungen und veränderten Arbeitsorten. Anna Tanner, Co-Präsidentin, SP Kanton Bern, sagt: «Die SP Kanton Bern ist sehr besorgt über den Abbau der Inselgruppe. Es kann nicht sein, dass im Gesundheitsbereich weiterhin so schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, dass der Fachkräftemangel zur Schliessung öffentlicher Spitäler führt.»
Die SP Kanton Bern sieht neben dem Management der Inselgruppe auch den Berner Regierungsrat und insbesondere die Gesundheitsdirektion in der Pflicht. Die neusten Spitalschliessungen sind das Resultat von Privatisierungen, vernachlässigten Investitionen und zu niederen Tarifen. Der Kanton Bern muss seinem Versorgungsauftrag im Gesundheitsbereich nachkommen. Die Tarife für die Spitäler müssen umgehend erhöht werden, denn diese sind weder im stationären noch im ambulanten Bereich kostendeckend. Fraktionspräsident Stefan Jordi sagt: «Die Privatisierung der Spitallandschaft durch die Schaffung von AGs erweist sich einmal mehr als nicht zielführend für systemrelevante Spitäler. In Schieflagen muss der Kanton Bern zwar intervenieren, hat aber sonst keine signifikanten Steuerungsmöglichkeiten.»
Weiter muss der Kanton Bern endlich deutlich mehr in die Ausbildung des Pflegepersonals investieren, um dem akuten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es braucht nun eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich. Manuela Kocher, Vizepräsidentin der SP Kanton Bern und Mitglied der Gesundheitskommission, sagt: «Die Berner Stimmbevölkerung hat die Pflegeinitiative mit 64% klar angenommen und damit dem Regierungsrat einen unmissverständlichen Auftrag erteilt. Die SP Kanton Bern erwartet, dass der Regierungsrat diesen Auftrag ernst nimmt und die Gesundheitsversorgung im Kanton Bern sicherstellt.»