Vorwärtsmachen bei der Gleichstellung!

Immer noch erhalten Frauen tiefere Löhne und Renten. Und gleichzeitig leisten sie viel mehr unbezahlte Arbeit. Das muss sich endlich ändern! Deshalb solidarisiert sich die SP Kanton Bern mit dem Feministischen Streik vom 14. Juni und wird im Grossen Rat ein Vorstosspaket für mehr Gleichstellung einreichen.

Im heutigen System ist die Betreuungsarbeit höchst ungerecht aufgeteilt. Ab der Geburt des ersten Kindes reduzieren hauptsächlich die Frauen ihre Arbeitszeit sehr stark – und oft für lange Zeit. Sie übernehmen den Löwinnenanteil an unbezahlter Arbeit. Dafür bezahlen sie mit Lohneinbussen, Einbussen bei den Sozialversicherungen und tieferen Renten. Kinderbetreuung ist nicht gratis – sondern wird grösstenteils von den Müttern über unbezahlte Arbeit finanziert. Um dies zu ändern haben wir die Elternzeitinitiative lanciert, über die wir am 18. Juni abstimmen.

Aber auch später sind es die Frauen, die ihre Erwerbsarbeit zugunsten der Kinderbetreuung ganz oder teilweise aufgeben. Denn für junge Familien ist es oft schwierig, einen guten und bezahlbaren Kita-Platz zu finden. Deshalb haben wir die Kita-Initiative gesammelt. Sie sorgt für genügend bezahlbare Kita-Plätze und fördert damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig sorgt die Kita-Initiative auch für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne in den Kitas. Die hauptsächlich von Frauen geleistete Arbeit in den Kitas soll endlich ernst genommen und gerecht bezahlt werden.

Auch in anderen Berufen mit hohem Frauenanteil werden immer noch unterdurchschnittliche Löhne bezahlt. Besonders stark betroffen ist die Pflege. Die tiefen Löhne und die ständige Überlastung führen zu einer hohen Fluktuation und zum aktuellen Fachkräftemangel. Obwohl die Pflegeinitiative im November 2021 mit über 60% Ja-Stimmen angenommen wurde – im Kanton Bern waren es sogar 64% ­– ist bis heute kaum etwas passiert, um die Situation zu verbessern. Dabei könnte der Kanton Bern direkt Einfluss nehmen und die Arbeitsbedingungen in den Spitälern und Heimen verbessern. Wir fordern, dass der Regierungsrat endlich die nötigen finanziellen Mittel bereitstellt, um die Pflegeberufe zu stärken.

Nicht nur bei den Löhnen oder der unbezahlten Arbeit gibt es Handlungsbedarf. Auch in anderen Bereichen der Gesellschaft wollen wir vorwärtsmachen – zum Beispiel beim Sport: 2025 wird die Frauenfussball-Europameisterschaft in der Schweiz stattfinden. Mit Bern und Thun liegen zwei Austragungsorte im Kanton Bern. Dieser Grossanlass wird viele Frauen und vor allem Mädchen motivieren, mit dem Fussballspielen zu beginnen. Sie werden aber langfristig nur dabeibleiben, wenn sie die gleichen Voraussetzungen erhalten wie die männlichen Teams. Heute mangelt es im ganzen Kanton an genügend Sportplätzen und Garderoben, damit sowohl Frauen- wie auch Männerteams spielen können. Der Kanton Bern soll deshalb die EURO 2025 nutzen, um gemeinsam mit den Gemeinden und den Vereinen die Infrastruktur nachhaltig auszubauen.

Auch in vielen weiteren Gebieten gibt es weiterhin keine Gleichstellung. Deshalb reicht die SP-JUSO Fraktion in der Sommersession des Grossrats ein Vorstosspaket ein. Deshalb setzen wir uns mit Initiativen für eine echte Elternzeit und bezahlbare Kita-Plätze ein. Und deshalb gehen wir auf die Strasse und machen Druck für mehr Lohn, Zeit und Respekt. Auf einen kämpferischen 14. Juni!

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed