Die Freistellungen im Inselspital sind Symptom des krankenden Gesundheitssystems

Die heute vom Inselspital kommunizierte Freistellung von Direktionspräsident Uwe Jocham und dem medizinischen Direktor Urs Mosimann bedeutet eine weitere Erschütterung in der kantonalen Gesundheitsversorgung. Sie ist allerdings nur ein Symptom des schon länger krankenden Gesundheitssystems: Während einzelne Personen in Management und Chefetage viel Macht und hohe Löhne haben, ist das Personal an der Basis überlastet und schlecht bezahlt. Die SP Kanton Bern fordert mehr Kontrolle des Kantons gegenüber den öffentlichen Spitälern statt ein weiter wie bisher.

Die SP Kanton Bern ist beunruhigt über die Entwicklung im Inselspital. Die heute kommunizierte Freistellung von Uwe Jocham und Urs Mosimann von der Spitalspitze sorgen für weitere Unsicherheit nach einer Phase von grossen Umstrukturierungen und Reorganisationen innerhalb des Spitals. Dass nun ein Mitglied des Verwaltungsrats und der Verwaltungsratspräsident die Leitung des Inselspitals interimistisch übernehmen, birgt weitere grosse Risiken.

Die heutige Information zeigt erneut die grundlegenden Probleme im kantonalen Gesundheitssystem. Die Tarife sind nicht kostendeckend und sorgen für Fehlanreize innerhalb der Spitäler, gleichzeitig herrscht beim Personal ein Zweiklassensystem: während Management und einzelne Spezialist:innen viel Macht und hohe Löhne haben, ist das restliche Gesundheitspersonal unterbezahlt, vielfach überlastet und verfügt über wenig Mitsprache. Manuela Kocher Hirt, Vizepräsidentin der SP Kanton Bern, betont: «Es ist wichtig, dass sich die finanzielle Situation stabilisiert, dass Ruhe einkehrt und sich das Personal wieder auf die Behandlung der Patientinnen und Patienten konzentrieren kann.»

Die SP Kanton Bern nimmt den Regierungsrat in die Pflicht, für gute Arbeitsbedingung beim Personal und eine sichere Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu sorgen. Anna Tanner, Co-Präsidentin der SP Kanton Bern und Grossrätin sagt: «Die Insel ist zusammen mit den übrigen Regionalspitälern immens wichtig für die Grundversorgung der Bevölkerung im Kanton Bern. Als Endversorgerin übernimmt sie anders als Privatspitäler alle Patient:innen. Der Regierungsrat muss nun dafür sorgen, dass die Insel diese grundlegende Aufgabe auch weiterhin übernehmen kann und keine Energie in internen Machtkämpfen verpufft.»

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed