Bei der SP Kanton Bern steht ein Präsidiumswechsel an: Anna Tanner und Ueli Egger haben die Geschäftsleitung darüber informiert, dass sie per 26. März 2025 gemeinsam vom Co-Präsidium der SP Kanton Bern zurückzutreten. Die Partei setzt eine Findungskommission ein, die Wahl der Nachfolge erfolgt am kantonalen Parteitag vom 26. März 2025.
Anna Tanner und Ueli Egger, das Co-Präsidium der SP Kanton Bern, haben die Geschäftsleitung informiert, dass sie per Parteitag vom 26. März gemeinsam von ihrem Amt zurücktreten werden. Sie seien sich einig, dass dafür der richtige Zeitpunkt gekommen sei.
Co-Präsidentin Anna Taner begründet ihren eigenen Entscheid mit ihrer erfolgreichen Wahl in den Bieler Gemeinderat: «Ich werde in meinem neuen Amt zukünftig auf die Stadt Biel fokussiert arbeiten. Die SP Kanton Bern braucht ein Präsidium, das den Blick auf die kantonale Politik richten kann», erklärt sie ihre Beweggründe für den Rücktritt. Anna Tanner wurde im November 2022 als Co-Präsidentin der SP Kanton Bern gewählt. Als grössten Erfolg in ihrer Amtszeit nennt sie die erfolgreichen Nationalratswahlen im Oktober 2023 sowie die einstimmige Annahme ihres Vorstosses für eine ausreichenden Psychiatrieversorgung im Kanton Bern oder auch die Überweisung der Motion für die Ausweitung von politischen Rechten auf Gemeindeebene. Auch schwierigere Momente, wie die deutliche Ablehnung der Elternzeit-Initiative im Juni 2023, hat sie als Co-Präsidentin miterlebt. Aus ihrer Zeit im Co-Präsidium nimmt sie viel Erfahrung mit: «Es war mir eine Ehre die SP Kanton Bern an der Seite von Ueli Egger zu leiten und bin sehr dankbar über alle Kontakte, die ich in dieser Zeit knüpfen konnte. Ich habe viele wichtige Erfahrungen gesammelt, die ich nun bestens als Gemeinderätin einsetzten kann.»
Co-Präsident Ueli Egger erklärt seinen Rücktritt folgendermassen: «Ich durfte das als Amt des Co-Präsidenten mit zwei grossartigen Co-Präsidentinnen bestreiten, zunächst mit Mirjam Veglio und nun mit Anna Tanner. Nach sechs spannenden und intensiven Jahren ist es jetzt Zeit für neue Kräfte im Präsidium.» Ueli Egger hatte das Parteipräsidium mit Mirjam Veglio im Herbst 2018 übernommen und blieb nach deren Rücktritt zum Wohle der Partei weiter im Amt. In seinen Jahren als Co-Präsident hat er die Partei unter anderem durch die Corona-Pandemie geleitet und die schwierigen kantonalen Wahlen 2022 mitgetragen. Er zählt es zu seinen Verdiensten, dass es ihm zusammen mit der Parteileitung gelang, die SP Kanton Bern auch in schwierigen Phasen zu einen und auf Kurs zu halten. Diese grosse Arbeit wurde dann in den nationalen Wahlen 2023 dadurch belohnt, dass die SP Kanton Bern wieder zu einer 20%-Partei wurde. Persönlicher Höhepunkt für ihn als Wahlverantwortlichem war die grossartige Wahl von Flavia Wasserfallen in den Ständerat. Auf kantonaler Ebene freuten Ueli Egger das gewonnene Referendum gegen die Senkung der Unternehmenssteuern und der taktisch erfolgreiche Volksvorschlag gegen die Kürzungen des Grundbedarfes im Sozialhilfegesetz von 2019 ganz besonders. Auch wenn die Vorlage schliesslich an der Urne abgelehnt wurde, zählt Ueli Egger die Initiative für eine kantonale Elternzeit trotzdem zu den Erfolgen der SP Kanton Bern, weil sich die SP während der ganzen Kampagne als familienfreundliche Partei profilieren konnte. Die Wiedervereinigung der linken Kräfte im Berner Jura zum PS Grand Chasseral ist der gegen aussen sichtbarste Erfolg der diplomatischen Fähigkeiten und Anstrengungen des scheidenden Co-Präsidenten. Er sagt: «Selbst als Präsident der grössten Linkspartei muss man sich in einem bürgerlichen Kanton wie dem Kanton Bern an kleinen Erfolgen erfreuen. Dank Anna Tanner und Mirjam Veglio und all den vielen spannenden Menschen in der Leitung, im Sekretariat und in der Basis unserer Partei wurden die Misserfolge immer abgefedert und schmeckten unsere Erfolge doppelt gut.»
Die SP Kanton Bern bedankt sich bereits jetzt bei Anna Tanner und Ueli Egger für die immense Arbeit, die sie in den vergangenen Jahren geleistet haben. Die Geschäftsleitung der SP Kanton Bern hat eine Findungskommission eingesetzt, die den Auftrag hat, geeignete Personen anzusprechen und Gespräche mit Interessierten zu führen. Die Wahl der Nachfolge für das Parteipräsidium erfolgt am kantonalen Parteitag vom 26. März 2025.